Dieser Blogbeitrag ist Teil unserer #femalefintech-Initiative, die Frauen in der Fintech-Szene vorstellt.
Mein Name ist Karin Turki und ich bin nun seit mehr als 8 Jahren bei der Crowdinvesting-Plattform CONDA für das Marketing verantwortlich. Als Mitarbeiterin Nr. 1 (so werde ich heute oft noch vorgestellt) durfte ich nicht nur den Start von CONDA begleiten, sondern seit dem auch einen Teil zur Bewusstseinsbildung rund um das Thema „Crowdinvesting“ beitragen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass wir tatsächliche Pionierarbeit leisteten: wir waren nämlich eine der ersten Crowdinvesting-Plattformen in Österreich und diese – damals – neue Art der Finanzierung war kaum bis gar nicht bekannt. Challenge accepted!
Mehr als 150 Startups und KMU erfolgreich bei der Finanzierung unterstützt
Seitdem ist nicht nur viel Zeit vergangen, wir haben auch viel geleistet. Seit unserem Start im März 2013 konnten wir mehr als 150 Startups und KMU erfolgreich bei der Finanzierung unterstützen und unsere rund 35.000 Investor:innen haben mehr als 48 Millionen Euro über unsere Plattform investiert. Das ist schon eine ganze Menge an Erfahrungen, die wir gesammelt, sowie Transaktionen, die wir durchgeführt haben. Was uns wiederum eine gute Basis an Daten liefert – wie zum Beispiel das Geschlecht unserer Investor:innen. Und das bringt mich auch gleich zum eigentlichen Punkt: nur rund 13 % der CONDA Crowdinvestor:innen sind weiblich. Tendenz kaum steigend.
Warum investieren Frauen nicht so gerne (zumindest in Crowdinvesting-Projekte)?
Diese Fragen haben wir uns im Team schon sehr oft gestellt. Natürlich haben wir auch versucht unsere Theorie durch Interviews zu validieren. Das Ergebnis ist leider nicht zufriedenstellend, denn die Antworten weichen kaum von jenen der Männer ab. In a Nutshell: „Investieren in Unternehmen (Startups wie KMU) ist spannend“. Trotzdem investieren Frauen sehr viel seltener.
Eine Frage, die ich mir im Zuge der Recherche für diesen Artikel gestellt habe, war dann:
Investieren Frauen eher in weiblich geführte Unternehmen?
Hier ist zunächst wichtig festzuhalten, dass von allen erfolgreich finanzierten Projekten auf CONDA 77,7 % der Unternehmen rein männlich geführt sind. 15,8% der Unternehmen haben sowohl weibliche wie männliche Gründer:innen bzw. Geschäftsführer:innen und nur 6,5% der Unternehmen stehen unter rein weiblicher Führung.
Jetzt wird es spannend! Ich beziehe mich nun nur auf Unternehmen, bei denen es lediglich (weibliche) Gründerinnen bzw. Geschäftsführerinnen gibt. Hier liegt der Mittelwert bei 31 % Investorinnen und der Median bei 23 %. Der letztere Wert gibt fairerweise hier ein besseres Bild ab, da es zwei „Ausreißerinnen“ – eine mit starken 69 % bzw. eine mit sehr schwachen 9,5 % Anteilen an Investorinnen – gibt. Bis auf ein Unternehmen, das sich tatsächlich nur an die Zielgruppe Frauen richtet, befinden sich alle Unternehmen in „geschlechtsneutralen“ Sparten. Demnach kann ich die Frage für mich nun beantworten:
„Ja, Investorinnen investieren allgemein verhältnismäßig öfters in Crowdinvesting-Projekte von Unternehmen unter rein weiblicher Führung (zumindest bei CONDA).“
Und NEIN, investieren ist nicht Männersache, wenn auch bis jetzt noch stark männlich dominiert. Doch ich hoffe – persönlich wie auch aus CONDA-Sicht – dass sich dies in Zukunft ändern wird.
Autorin: Karin Turki (LinkedIn-Profil)